Die Blaustirnamazonen (Amazona aestiva) gehören zur Klasse der Vögel und der Ordnung der Papageien. Sie gehören zur Familie der Neuweltpapageien und zur Gattung der Amazonen.

Aussehen und Merkmale

Ihr Gefieder ist grün und hat am Kopf eine schuppenartige Struktur. Die Ränder der Feder sind meist etwas dunkler als der Rest. Die Stirn hat einen blassblauen Farbton und verläuft zum Scheitel hin in Gelb, Gelbweiß oder auch Gelbweißblau. In der Regel sind die Federn an der Kehle, am Kinn an den Wangen und den Ohren gelb.

Ihre Flügel haben je nach Tier unterschiedliche Schattierungen in grün, blau, rot oder violett. Halten sie ihre Schwanzfedern geschlossen, sehen sie grün aus. Werden sie aber geöffnet, können auch gelbe, rote oder blaue Streifen zu sehen sein. Die Wachshaut, die Beine und der Schnabel sind grau. Männchen und Weibchen sehen sich äußerlich so ähnlich, dass sie kaum zu unterscheiden sind.

Blaustirnamazonen als Haustiere

Unter den großen Papageien gehört die Blaustirnamazone zu den Beliebtesten. Aber ihre Haltung ist nicht ganz einfach, besonders, wenn sie als Einzeltiere gehalten werden. Die Tiere brauchen viel Gesellschaft. Bei Einzelhaltung bedeutet das, dass sich Herrchen oder Frauen täglich bis zu acht Stunden mit dem Tier beschäftigen muss. Sollen mehrere Tiere gemeinsam gehalten werden, ist es ratsam, dass alle Tiere gleichzeitig in das neue Zuhause einziehen.

Die Voliere muss so groß bemessen sein, dass die Tiere genügend Platz zum Fliegen oder sich aus dem Weg gehen haben. Das Tierschutzgesetz verlangt insofern eine Grundfläche von mindestens drei Quadratmeter. Bein den Gitterstäben ist es ratsam, dass diese wenigstens drei Millimeter Durchmesser haben. Bei dünneren Stäben kann es durchaus passieren, dass die Vögel sie durchbeißen. In der Voliere sollten mehrere unterschiedlich dicke Sitzstangen vorhanden sein. Auch sollte die Voliere insgesamt so gestaltet sein, dass die Tiere etwas zum Spielen haben und sie eine Gelegenheit haben, immer einen Überblick über ihr zu Hause zu haben.

Etwa ein Mal pro Woche sollten den Vögeln die Gelegenheit gegeben werden, zu duschen. Wer die Möglichkeiten dazu hat, der kann die Tiere auch im Regen spielen lassen. Sie haben daran so viel Freude, dass ihre Bewegungen fast so aussehen, als ob sie tanzen würden.

Nahrung

Blaustirnamazonen können grundsätzlich mit handelsüblichem Papageienfutter versorgt werden. Allerdings benötigen sie zusätzlich noch frisches Grünzeug, Obst oder Gemüse. Auch frische Zweige von Nuss- oder Obstbäumen mögen die Tiere. Die Zweige können dabei auch Blüten oder Knospen haben.

Verhalten

Blaustirnamazonen können selbstverständlich fliegen, aber nicht so schnell und sind dabei auch eher schwerfällig. Aber im Klettern macht ihnen so schnell keiner etwas vor. Sind sie auf dem Boden, dann können sie auch laufen, aber ihr Gang wirkt ungeschickt. Tiere, die mit einem anderen Vogel zusammengehalten werden, können sehr schnell zahm werden. Bei Einzeltieren dauert es etwas länger.

In den Morgen- und Abendstunden lieben es die Vögel, mit schrillen und sehr lauten Rufen den Kontakt zu andern zu suchen. Werden sie gemeinsam gehalten, dann unterhalten sich die Tiere auch tagsüber untereinander, das hört sich dann aber eher wie ein leises Brabbeln an.

So wie viele andere Papageien sind auch die Blaustirnamazonen in der Lage, die Sprache der Menschen nachzuahmen. So entsteht dann immer der Eindruck, als würden sie sprechen können. Diese Eigenschaft macht sie für viele Tierhalter so interessant.

Nachwuchs

Wenn Weibchen und Männchen zusammengehalten werden, dann kann auch ganz leicht Nachwuchs gezüchtet werden. Die Vögel benötigen dazu nichts weiter als einen ausreichend großen Nistkasten (50 x 30 x 50 Zentimeter), der am besten aus Holz gefertigt ist. Schon bald ist dann zu beobachten, wie das Weibchen zwischen ein und fünf Eier bebrütet, während das Männchen sie füttert. In dieser Phase ist etwas Vorsicht geboten, da die Männchen ihre Weibchen zum Teil sehr aggressiv verteidigen.

Brutzeit

Die Brutzeit dauert etwa einen Monat. Danach werden die Jungtiere noch ungefähr zwei Monate im Brutkasten von den Eltern gepflegt. In dieser Zeit bildet sich das Gefieder der Jungtiere aus. Ist das Gefieder ausgereift, verlässt der Nachwuchs das erste Mal das Nest. Das ist dann für die Eltern das Startzeichen, die Fütterung mit dem Nahrungsbrei allmählich einzustellen.

Sie geben immer weniger und werden dabei auch zunehmend aggressiv. Auf diese Weise lernen die Jungvögel schnell, sich selbst mit Nahrung zu versorgen. Nach etwa 4 bis 5 Monaten ist die Brutpflege beendet. Im Alter von circa fünf oder sechs Jahren sind die Jungtiere geschlechtsreif.