Bei der Gelbscheitelamazone (Amazona ochrocephala), die auch als Surinam-Amazone bezeichnet wird, handelt es sich um eine Vogelart, die zu der Familie der "Eigentlichen Papageien" gehört. Hierzu zählt der größte Teil der Papageienarten, wobei der Kakadu nicht in diese Kategorie eingeordnet wird.

Merkmale und Aussehen

Das Körpergewicht der Gelbscheitelamazone beträgt zwischen 350 bis 500 Gramm und die Körperlänge etwa 35 bis 38 cm. Sie kann bis zu 40 Jahre alt werden. Bei den 4 Unterarten dieser Papageienart unterscheidet man zwischen der Grünen Amazone, der Surinamazone, der Marajo-Amazone und der Panama-Amazone.

Die Gelbscheitelamazone weist, wie der Großteil der Amazonenarten, im Wesentlichen ein grünes Gefieder auf, mit gewissen Farbmerkmalen, die sich nur an vereinzelten Körperpartien befinden. Das Grün gibt es in verschiedenen Variationen - von hellen, leicht gelblichen Grüntönen bis hin zu einem dunklen Olivgrün - und ist am Rücken als auch am Nacken stellenweise dunkel gebändert.

Der Name selbst ist aufgrund der Gelbfärbung des Scheitels und der Stirn entstanden. Ab und an kann es auch vorkommen, dass die Augenpartie oder die Schenkel gelb gefärbt sind. Die Schwanzfedern sind in grün gehalten, jedoch sind diese rot an der Basis. Rötlich ist außerdem auch der Flügelbug.

Ihr Augenring zeigt eine gräuliche Färbung und die Iris ist orange. Sie besitzt einen äußerst kräftigen Schnabel, der dunkelgrau bis beinahe schwarz ist. Auf dem Ansatz des Schnabels befindet sich ein rötlicher Fleck.

Bei der Färbung des Gefieders gibt es keinen Unterschied zwischen den Geschlechtern, jedoch minimale Differenzen zwischen den Unterarten.

Die Gelbfärbung der unterschiedlichen Körperpartien ist bei Jungvögeln jedoch anfangs noch unvollständig und auch die Iris ist dunkel. Das ausgereifte Gefieder der Vögel stellt sich nach 3 bis 4 Jahren ein.

Lebensraum

Die Gelbscheitelamazone ist weitgehend im nördlichen Südamerika verbreitet, hauptsächlich in Kolumbien, Venezuela, Guyana, Peru, Trinidad und im Norden Brasiliens. Sie bevorzugt trockene Waldgebiete, insbesondere wenn deren Lage an Flussläufe grenzt. Auch ist sie in (sub-)tropischen Regenwäldern beheimatet. In Plantagen, an Waldrändern oder teilweise sogar in Ansiedlungen selbst, kann sie auch in der Nähe von Menschen beobachtet werden.

Verhalten

Gelbscheitelamazonen sind tagaktiv und führen meistens eine sogenannte Dauereinehe. Sie ziehen sowohl in kleinen Gruppen als auch in großen Schwärmen umher.

Sie sind Höhlenbrüter und erreichen ihre Geschlechtsreife mit ungefähr 3 Jahren. Hohle Baumstämme sind ein bevorzugter Ort für das Brüten. Die weibliche Gelbscheitelamazone legt zwischen 2 bis 4 Eier und brütet diese alleine innerhalb von ungefähr 27 bis 29 Tagen aus. Die frisch geschlüpften Küken sind noch blind und nackt und werden sowohl von Mutter als auch Vater gleichermaßen gefüttert. Entwickelt sind die Jungtiere nach 63 bis 70 Tagen. Sie werden jedoch noch vier weitere Wochen von deren Eltern versorgt.

Nahrung

Die Gelbscheitelamazone ernährt sich hauptsächlich von Nüssen, Früchten, Blüten, Knospen aber auch kleinen Samen. Dank ihres kräftigen Schnabels können sie auch die härtesten Nussschalen öffnen. Bei den sogenannten Lehmlecken kann sie auf andere Artgenossen treffen und stillt gleichzeitig ihren Mineralbedarf.

Es handelt sich hierbei um Plätze, die sich an steilen Flussufern befinden und wo sich, wie der Name schon sagt, Lehm befindet. Die Mineralstoffe werden zur Entgiftung von Schadstoffen benötigt, welche durch die Nahrung aufgenommen wurden. Die Lehmlecken von Timpia und Tambopata, sind die wohl bekanntesten Plätze.

Sprechen und Gesang

Im Normalfall ist diese Vogelart eher ruhig und die Tiere geben laute Schreie nur früh morgens oder auch abends von sich. Dies gehört zu ihrem natürlichen Verhalten. Sie besitzen eine laute Stimme und können außerdem die diversen Laute aus ihrem Umfeld sehr gut imitieren.

Sie sind gesellige Tiere, die gerne baden und nagen. In menschlicher Betreuung und Obhut werden sie meist äußerst zutraulich oder gar handzahm. Das Zusammenleben mit ihren Artgenossen ist jedoch grundsätzlich sehr wichtig.

Wissenswertes

Leider sind Gelbscheitelamazonen im Großteil der Verbreitungsgebiete selten geworden. Schuld daran sind allen voran der Wildfang für den Handel und die Vernichtung der Wälder. Es kommt deshalb zu dramatischen Populations-Rückgängen.

Aufgrund des Washingtoner Artenschutzabkommens unterliegen diese Vögel einem weltweiten Schutz. Ohne Papiere und Genehmigung dürfen sie weder exportiert noch importiert werden.