Der Graupapagei (Psittacus erithacus) kommt ursprünglich aus Afrika und ist im Vergleich zu seinem farbenprächtigen Cousin dem Ara ziemlich bescheiden. Er ist nahezu unifarben, kurzschwänzig und ein wenig kleiner. Außerdem gehört zu seiner schlichten Optik ein Krummschnabel. Bei dem Graupapagei handelt es sich um ein sehr intelligentes Tier.

Übersicht

  • Herkunft: West- und Zentralafrika
  • Größe: Zwischen 28 und 40 Zentimeter
  • Gewicht: circa 490 Gramm
  • Lebenserwartung: circa 60 Jahre, oft älter

Der Graupapagei gilt als besonders sensibler und intelligenter Vogel. Er ist auch jener Papagei, der mitunter am besten das Sprechen lernen kann.

Lebensraum

Die Graupapageien bewohnen in ihrer Heimat Afrika die Baumkronen in den Feuchtsavannen, den Mangroven und den Regenwäldern. Es sind sehr vorsichtige Tiere, die in der Regel die Nähe zu Menschen meiden. Ihr Beziehungsleben ist streng monogam, am Tag sind sie in kleinen Gruppen oder zu zweit unterwegs. Sobald es beginnt zu dämmern, werden die Graupapageien geselliger und verbringen die Nacht in einem großen Schwarm in einem Baum.

Ihre natürlichen Feinde sind große Greifvögel und Nesträuber. Allerdings ist der größte Feind des Graupapageis der Mensch. In Europa wurden die Graupapageien als Haustiere um das 16. Jahrhundert durch die Seefahrer eingeführt. Erfolgreiche Nachzuchten gibt es in Europa seit dem 19. Jahrhundert.

Unterschiedlichen Farben der Graupapageie

Es gibt zwei Unterarten bei den Graupapageien, den Timneh- und den Kongo-Graupapagei. Die beiden Arten tragen ein graues Federkleid. Das Gefieder des Kongo-Graupapagei am Kopf ist ein wenig heller, über dem Schnabel befindet sich eine weiße Wachshaut. Am Schwanz findet sich als Farbakzent leuchten rotes, kurzes Gefieder.

Die Färbung des Timneh-Graupapageis ist allgemein ein wenig dunkler gehalten, der Oberschnabel ist bräunlich und der Schwanz weinrot.

Artgerechte Haltung als Haustier

Damit dem Graupapagei eine artgerechte Haltung zu Teil wird, wird zumindest ein zweites Tier benötigt. Einzeln dürfen die Tiere niemals gehalten werden. Außerdem benötigen sie viel Platz. Eine Voliere sollte mindestens die Abmessungen von 2 x 1 x 1 Metern aufweisen. Die Hälfte dieses Rauminhaltes kommt für jedes weitere Tier hinzu. Allerdings ist die Voliere nur als Futter- und Schlafplatz sowie kurzfristige Sicherung geeignet. Freiflug brauchen die Tiere nämlich sehr viel. Die Räume sollten so eingerichtet werden, dass Flechtwaren, Papier und Holz zur Verfügung stehen, welche die Tiere zernagen können.

Vor der Anschaffung sollte bedacht werden, dass die Vögel sehr laut sind. Ihr normales Repertoire besteht aus schrillem Pfeifen und Kreischen. Außerdem leben die Graupapageien sehr lange. Wenn sie gut gepflegt werden, können sie im Schnitt ein Alter von 60 Jahren erreichen, oft wird diese Altersgrenze aber auch überschritten.

Für Anfänger sind die Graupapageien nicht geeignet. Auf mangelnde Zuwendung und Fehler in der Haltung reagieren die Tiere oft mit auffälligem Verhalten wie Federrupfen oder Aggressionen.

Nahrung und Fütterung

In der Natur besteht die Nahrung der Vögel aus Blüten und Knospen von Pflanzen und Früchten. Auch verspeisen sie Sämereien und Nüsse. Grünfutter sollte einen großen Teil der Nahrung ausmachen, wie beispielsweise Vogemiere, Mais, Obst und Gemüse.

Ebenfalls sollte immer eine gute Mischung von Körnern und Nüssen, allerdings in Maßen, zur Verfügung stehen. Die Nüsse müssen unbedingt von ihrer Schale befreit werden. Wöchentlich benötigen die Graupapageien Eiweiß, das als gekochtes Ei oder Quark serviert werden kann. Wenn die Vögel zu wenig Kalzium aufnehmen, helfen Kalkstein und Sepia.

Graupapageien zähmen

Wenn der Graupapagei zu seinem Herrchen oder Frauchen Vertrauen gefasst hat, dann gelingt die Zähmung recht schnell Die Vögel haben ein großes Verlangen, gelobt und bewundert zu werden. Außerdem sind sie sehr neugierig, weshalb sie aktiv am Leben ihrer Artgenossen und der Menschen teilhaben möchten. Sie brauchen viel Ansprache und Aufmerksamkeit. Graupapageien können sehr anhänglich werden, wenn sie genug Zuwendung und intellektuelle Anregung bekommen. Sie können sogar zur Eifersucht neigen und beleidigt und unwillig reagieren, wenn sie einer Konkurrenzsituation ausgesetzt werden.

Die Sprachbegabung der Vögel ist sehr gut, spontan ahmen sie oft Geräusche und Stimmen aus ihrem Umfeld nach. Sie können auch Situationen und Gegenstände mit den passenden Worten verknüpfen und diese eigenständig gebrauchen.

Die Papageien sind sehr emphatisch und haben viel Feingespür. Die Stimmung von Menschen können sie gut erkennen und entsprechend darauf reagieren. Allerdings benötigen sie auch eine gewisse Erziehung. Die Vögel neigen dazu in der Familie die Chefposition anzustreben.

Sprechen lernen: Die Intelligenz der Graupapageien

Papageienhalter sind schon lange beeindruckt von der Intelligenz der Graupapageien. Befinden sich die Tiere in Gefangenschaft, dann nutzen sie Werkzeuge, um sich aus ihr zu befreien. Die kognitiven Leistungen der Vögel sind faszinierend. Es gibt Graupapageie, die ein Vokabular von mehr als 200 Wörtern der Menschen nutzen und 500 unterschiedliche Wörter verstehen können.

Darüber hinaus scheint es so, als dass die Graupapageien ein Ich-Bewusstsein haben. Sie können explizite Wünsche formulieren und ärgerlich sein, wenn diese Wünsche nicht erfüllt werden. Die Leistung der Intelligenz von Graupapageien können mit der eines Kindes im Kindergartenalter verglichen werden.